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Geologie

Der „Hauptdolomit“, ein deutlich geschichteter Kalkfelsen, prägt die Cinque Torri und viele Berge der Dolomiten.

Die besondere Formation dieser fünf Türme ist auf die kombinierte Wirkung mehrerer Faktoren zurückzuführen, wobei der wichtigste die Tektonik ist, die Teile des Erdmantels verschiebt und Verwerfungen erzeugt.

Die vertikalen Verwerfungen der Gesteinsschichten hat die Bildung von „Türmen" verursacht. Infolge einer unregelmäßiger Überlappung hat sich eine Art „Stufenbildung" formiert, die einige Sektoren abgesenkt und andere erhöht hat. Das Averau-Massiv zum Beispiel blieb geografisch höher als die Cinque Torri, da es höher positioniert war.

Die Cinque Torri: ein privilegierter Aussichtspunkt

Der Unterschied von Konsistenz und Widerstand zwischen der Felsbeschaffenheit der Cinque Torri und dem zerbrechlicheren darunter liegenden Gestein bringt die Türme in ein prekäres Gleichgewicht. Das ist nicht nur durch die Gesteinsart bedingt, sondern auch von der Tektonik, Erosion und vor allem von der Frostsprengung verursacht, die während der Gefrier- und Auftauzyklen das Gestein fragmentiert.   

Von diesem privilegierten Aussichtspunkt aus kann man viele Besonderheiten der Dolomiten beobachten. Die Täler und Felswände rund um die Cinque Torri befinden sich auf wichtigen Verschiebungslinien: den Hauptverwerfungen.

Die Felszacken, die Gipfel und die zahlreichen Felsnadeln, die sofort ins Auge fallen, sind auf die unterschiedliche Reaktion des Gesteins auf die Erosion zurückzuführen. Der Dolomit bildet imposante Türme, Gipfel und Wände, die Grünlandflächen hingegen entstehen infolge der Modellierung von Tonstein und Mergel.

Der Gletscher und die Blockgletscher

Das Landschaftsbild dieser Berge ist auch von den Gletscherbewegungen geprägt worden, die in der letzten Vergletscherung des Alpenraums mehrmals die Dolomitentäler betroffen und eindeutige Spuren hinterlassen haben.

Die heute noch vorhandenen  Relikte der letzten Eiszeit, Gletscherkaren, Moränen sowie die noch vorhandenen Gletscher zeugen davon.

Vom Giau-Pass, von der Averau-Scharte sowie vom Nuvolau aus kann man den Marmolatagletscher sehen, der ein Überrest der würmischen Eiskappe ist.

Die eiszeitliche Vergangenheit hat auch zahlreiche erratische Blöcke abgelegt. Einer dieser Findlinge ist  auf dem Weg vom Giau-Pass zur Scoiattoli-Hütte zu sehen. Angesichts seiner gigantischen Ausmaße ist er nicht zu übersehen!


©Giacomo Pompanin

Der Rock Glacier

Der Klimawandel und die daraus resultierenden Veränderungen der Wetterbedingungen beschleunigen die von Eis bewirkten Modellierungsprozesse, da sie große Geröllfelder und Schutthalden verursachen. Diese sind beispielsweise an den Hängen der Berge Lagazuoi, Tofane und Averau deutlich zu erkennen.

Bei der Bergfahrt mit dem Sessellift Fedare fällt auf der linken Seite der Blockgletscher des Averau durch seine besondere Form auf. Dieser Gletschertyp entsteht aus einem periglazialen Prozess, der auf kaltem Klima und gefrorenem Boden beruht.

Aufgrund der Gefrier- und Auftauprozesse oder durch die Verformung des im Schutt enthaltenen Eises bewegen sich diese Gletscher die Hänge entlang,  verdrängen große Schuttmengen und nehmen Formen an, die denen eines echten Gletschers ähneln.